Sie wollen ein Parkett und trotzdem nicht auf Ihre Fußbodenheizung verzichten?

Das ist kein Problem, denn aufgrund des ähnlichen Quell- und Schwindverhaltens von Parkett und Estrich unter Wärmeeinwirkung, treten im Gegensatz zu anderen Bodenbelägen keine so starken Spannungen in der Klebezone auf. Die Wärmedurchlasswerte von Parkett sind sehr gut, so daß sich die Wärme gleichmäßig verteilen kann. Natürlich gibt es Holzarten, die besser zur Verlegung auf Fußbodenheizungen geeignet sind, als andere. So reagieren beispielsweise hellere Holzarten (vor allem Buche und Ahorn) schnell auf Klimaveränderungen und schwinden und quellen stärker als dunklere Holzarten. Auch bei der Wahl der Parkettart gibt es kleine Unterschiede. Grundsätzlich sind die 2-Schichtparkettarten aufgrund der geringeren Stärke zur Verlegung auf Fußbodenheizung besser geeignet als stärkere Produkte.

Der Wärmedurchlasswert gibt den Widerstand an, den der eingesetzte Bodenbelag, der abfließenden Wärme entgegensetzt. Bei einer Fußbodenheizung gilt die Faustregel, je kleiner der Wärmedurchlasswert, desto besser kann die Wärme an den Raum abgegeben werden.
Laut DIN EN 1264 darf der Wärmedurchlaßwiederstand nicht höher als 0,15 m² K/W betragen.

Beispiele:

  • Zweischichtparkett ca. 0,065 m² K/W
  • Mosaik Parkett ca. 0,038 m² K/W
  • Lam-Parkett ca. 0,048 m² K/W
  • Stabparkett ca. 0,105 m² K/W
  • Hochkantlamellen ca. 0,105 m² K/W
  • 3-Schichtparkett ca. 0,100 m² K/W

 

Wichtige technische Informationen:

Bei Betrieb einer Fußbodenheizung entsteht im Bereich der Fußbodenoberkante des Fußbodens eine geringere Luftfeuchte als im Raum. Dadurch entsteht eine geringere Holzfeuchte. Das führt zum Schwinden des Holzes und somit zu Fugen.

Die Oberkantentemperatur soll 26°C nicht überschreiten!

Bei Massivparkett sollten schmale Elemente (unter 70mm) eingesetzt werden. Selbst bei vorgeschriebenem Klima von 20°C/50% rel.Luftfeuchte und einer OK-Temperatur von 26°C entsteht bei Eiche mit einer Breite von 77mm eine unvermeidbare Fuge von ca. 0,5mm!

Mehrschichtparkett verhält sich bezgl. der Fugenöffnung aufgrund der Sperrwirkung der Lagenverleimung günstiger.

Es sollten grundsätzlich Holzarten mit einer langsamen Feuchtewechselzeit eingesetzt werden.

Eine fachgerechte Verlegung unter Beachtung der fachlichen Regeln ist eine zwingende Voraussetzung.

Zusammenfassung:

Die Möglichkeiten für den Einsatz von Holzbelägen auf beheizten Fußbodenkonstruktionen sind bestens gegeben. Grenzen ergeben sich bei verschiedenen Produktkonstruktionen und Holzarten aufgrund des natürlichen Verhaltens des Stoffes.

Voraussetzung ist eine ordnungsgemäß eingebaute und betriebene Fußbodenheizung mit einer Begrenzung der FBOK von 26°C und eine fachgerechte Verlegung.